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Reading time - 8 minutes - Oktober 12, 2021
Haben Sie sich jemals hingesetzt und von einer besseren Welt geträumt? Haben Sie schon einmal davon geträumt, auf dem Mond zu sein oder an einem Strand in der Sonne zu liegen? Haben Sie sich jemals gefragt, wie das Vereinigte Königreich aussehen würde, wenn Cannabis vollständig legalisiert wäre? Auch wenn das noch in weiter Ferne zu liegen scheint, heißt das nicht, dass wir uns eine Welt, in der dies der Fall ist, nicht vorstellen können. In einigen Ländern der Erde ist die Legalisierung von Cannabis bereits Realität, während sie in anderen noch in weiter Ferne liegt. Die Cannabissituation im Vereinigten Königreich ist vielleicht nicht so düster, wie manche glauben, aber sie reicht bei weitem nicht an die in Kalifornien und Amsterdam heran. Wie würde das Vereinigte Königreich also aussehen, sich anfühlen und riechen, wenn Cannabis völlig legal wäre? Wir von Nectar haben unsere Köpfe zusammengesteckt und nachgeforscht, um diese Frage zu beantworten. Tauchen wir ein in diese utopische, imaginäre Welt.
Bevor wir in unsere Fantasiewelt eintauchen können, müssen wir erst einmal verstehen, wie die legale Cannabis-Situation im Vereinigten Königreich im Moment aussieht. Das Vereinigte Königreich ist weit davon entfernt, bei der Akzeptanz von Unkraut eine Vorreiterrolle zu spielen, aber man muss fairerweise sagen, dass sie nicht völlig daneben liegen.
CBD-Produkte (wie CBD-Esswaren) sind im Vereinigten Königreich legal und leicht zu beschaffen. Im Vereinigten Königreich kann jede Substanz, die weniger als 0,2 % THC enthält, gekauft werden. Alles, was darüber hinausgeht, ist illegal, es sei denn, es handelt sich um Arzneimittel. Medizinisches Cannabis ist im Vereinigten Königreich seit 2018 legal. Angestoßen wurde sie durch verschiedene Fälle, die die Notwendigkeit einer Cannabisbehandlung für viele Menschen bei ihren Erkrankungen bewiesen. Ein besonderer Fall war Billy Caldwell, der dringend Cannabisöl zur Behandlung seiner Epilepsie benötigte. Seine Mutter musste nach Kanada reisen, um es zu holen, und war untröstlich, als ihr das Medikament am Flughafen Heathrow abgenommen wurde und ihr Sohn daraufhin fast gestorben wäre. Nach diesem und anderen Beispielen wie diesem wurde medizinisches Cannabis legalisiert. Es wäre jedoch naiv, anzunehmen, dass dies der Hauptgrund für die Entscheidung der Regierung ist, diese Art von Cannabis zu legalisieren. Das Vereinigte Königreich ist heute der größte Exporteur von medizinischem Cannabis in der Welt und produziert bis zu 44,9 % des weltweit exportierten Cannabis. Trotz dieses Exportanstiegs ist es jedoch nach wie vor schwierig, im Vereinigten Königreich ein Rezept für medizinisches Cannabis zu erhalten. Offensichtlich geht es den Pharmaunternehmen mehr um ausländisches Geld als um die Gesundheit im Inland.
Wie bereits erwähnt, ist der Erwerb von THC-Produkten für den Freizeitgebrauch im Vereinigten Königreich illegal. Außerdem müssen Patienten zu privaten Ärzten gehen, wenn sie Cannabis verschreiben lassen wollen, da der NHS dies nicht anbietet. Sogar der Besitz von illegal gekauftem Cannabis, auch wenn es für medizinische Zwecke verwendet wird, wird von der britischen Regierung strafrechtlich verfolgt. Das bedeutet, dass die Mehrheit der Menschen, die sich die erpresserischen Preise für Cannabisrezepte nicht leisten können, Gefahr laufen, von der Polizei verurteilt zu werden. Der Cancard wurde jedoch eingeführt, um Personen in dieser Situation zu unterstützen. Dennoch ist Cannabis für den Freizeitgebrauch im Vereinigten Königreich illegal, der Besitz ist illegal, der Anbau ist illegal, und selbst für medizinisches Cannabis ist es nicht immer ganz einfach, ein Rezept zu bekommen. Daher wäre das Vereinigte Königreich ein ganz anderer Ort, wenn Cannabis plötzlich vollständig legalisiert würde. Aber wie würde es wirklich sein?
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Da wir nun eine bessere Vorstellung davon haben, wie das Vereinigte Königreich heute in Bezug auf Cannabis aussieht, sollten wir unsere Vorstellungskraft nutzen, um uns eine andere Realität vorzustellen. Eine Realität, in der Cannabis völlig legal ist. Wie würde das aussehen?
In diesem neuen, utopischen Großbritannien wäre Cannabis sowohl für den Freizeitgebrauch als auch für medizinische Zwecke legal und leicht zugänglich.
Medizinisches Cannabis wäre völlig legal und leicht zugänglich. Dies bedeutet, dass alle Cannabinoide – einschließlich THC und CBD – jedem Patienten, der sie für seine Erkrankung benötigt, problemlos verschrieben werden können. Dies gilt nicht nur für körperliche Probleme, sondern auch für weniger definierte psychische Erkrankungen. In diesem neuen Großbritannien wäre medizinisches Cannabis im NHS kostenlos, und die Forschung über die Vorteile von Cannabis wäre viel umfangreicher als jetzt. Es gäbe spezialisierte Ärzte, deren einziges Ziel es ist, neue und aufregende Wege zu finden, um die Vorteile dieser unglaublichen Pflanze zu nutzen.
Nicht nur medizinisches Cannabis wäre dann legal und leicht zugänglich, sondern auch Cannabis für den Freizeitgebrauch. Das Modell wäre ähnlich wie in Amsterdam und Kalifornien, wo es spezielle Coffeeshops und Apotheken gibt, die frisch angebautes und exportiertes Cannabis verkaufen. In Amsterdam gibt es über 160 Coffeeshops, in Kalifornien dagegen über 1000 Apotheken. London wäre ähnlich, mit einer Kombination aus holländischer Coffeeshop-Kultur, gemischt mit medizinischen Cannabisabgabestellen wie in Amerika. Aufgrund des großen Wettbewerbs wären die Preise für Gras niedrig und es gäbe eine große Auswahl – das gilt sowohl für Cannabiskonzentrate als auch für Cannabisknospen.
In diesem neuen Vereinigten Königreich, das wir schaffen, wäre es auch Privatpersonen erlaubt, Cannabis anzubauen. Das Modell würde wiederum dem von Amsterdam ähneln, wo der Anbau von 5 Marihuanapflanzen für Freizeitzwecke legal ist. Unter guten Bedingungen kann der durchschnittliche Züchter 500 Gramm oder 17,5 Unzen pro Cannabispflanze erzielen. Wenn eine Einzelperson mehr anbauen und verkaufen wollte, müsste sie ein Unternehmen gründen und eine Lizenz beantragen. Dies würde von der Regierung gefördert werden, da ein frischer und gesunder Wettbewerb den Preis von Cannabis senken und die Qualität verbessern würde. Außerdem wäre der Anbau der beste der Welt und würde zu den besten Züchtern und Forschern der Welt führen. Dies würde, wie bereits erwähnt, bedeuten, dass alles, was die Cannabispflanze zu bieten hat, erprobt und getestet werden würde. Alle Wunder des Unkrauts würden für jedermann sichtbar werden.
Die Regierung in diesem neuen Großbritannien müsste eine liberale, Cannabis akzeptierende Partei sein. Die Grüne Partei, die vor allem für ihre Cannabis-Legalisierungspolitik bekannt ist, erklärt, sie wolle “die Prohibition von Drogen beenden und ein System der gesetzlichen Regulierung schaffen, um die mit dem Drogenkonsum, der Produktion und dem Angebot verbundenen Schäden als Teil einer integrativen, unterstützenden und sozial gerechten Gesellschaft zu minimieren”. Wenn man sich diese Politik ansieht, sind sie es vielleicht? Außerdem sollte man annehmen, dass jede Partei, die Drogen akzeptiert, sich auch für andere liberale Themen einsetzt: wie Klimawandel, Geschlechterpolitik und Rassismus. Das neue Vereinigte Königreich sieht jetzt noch besser aus, nicht wahr?
Das bedeutet jedoch nicht, dass Wohlbefinden und Moral die einzigen Faktoren sind, die eine Legalisierung von Cannabis vorantreiben würden. Mit Cannabis lässt sich natürlich viel Geld verdienen. Die Niederlande erwirtschaften jährlich rund 400 Millionen Euro an Steuereinnahmen aus dem Verkauf von Cannabis in ihren bekannten Coffeeshops. Dies würde auch für das Vereinigte Königreich gelten. Dieses Geld würde dann wieder in den Staat zurückfließen und Bildungseinrichtungen und Krankenhäusern zugute kommen. Vielleicht könnte diese Steuer dazu verwendet werden, wieder einmal kostenlose Studiengebühren anzubieten?
Außerdem würde die Kriminalitätsrate im Zusammenhang mit Cannabis sinken, da der Besitz entkriminalisiert würde. Dies würde hoffentlich das Dark Web und den Straßenhandel sicherer machen. Straßenhändler, die Cannabis verkaufen, würde es praktisch nicht mehr geben, da es nun leicht zugänglich und legal wäre – mit einer Lizenz. Simon Kuper von der Financial Times schreibt: “Die Behörden glaubten nicht, dass Blowen (niederländisch-englischer Slang für Kiffen) gefährlicher sei als Alkohol oder Kaffee, und selbst wenn es so wäre, dachten sie, dass die Prohibition lediglich ein Geschäft für Kriminelle schaffen würde”.
In diesem neuen Großbritannien würde sich die Legalisierung von Cannabis auch auf die Gesellschaft auswirken. Viele konservative Eltern wollen glauben machen, dass die Legalisierung von Cannabis dazu führen würde, dass jedes Kind im Vereinigten Königreich ständig kifft. Der Co-Direktor des Drug Policy Research Center bei der Rand Corp befürchtet eine Welt der Legalisierung von Gras: “Wissen wir, wie wir Kinder vom Alkoholkonsum abhalten können? Nein, wir wissen es nicht. Warum sollten wir also erwarten, dass wir es mit Marihuana besser können?” Klicken Sie hier, um mehr über diese Gedanken zu erfahren.
In Wahrheit handelt es sich jedoch um einen klassischen Irrtum. Nachdem Cannabis 1976 in Holland entkriminalisiert wurde, hat das Kiffen nicht zugenommen. Wenn Sie jemals durch Amsterdam gelaufen sind, werden Sie feststellen, dass die meisten Leute, die kiffen, Touristen sind und nicht Einheimische. Und die Einheimischen, die das tun, tun es auf sichere und entspannte Weise. Im Gegensatz zu den Touristen, die in der Regel herumlaufen und mit einem weißen Tuch werfen. Wenn man eine Gesellschaft über die positiven und negativen Aspekte einer Droge aufklärt, anstatt so zu tun, als gäbe es sie nicht, übernimmt man die Verantwortung für das, was die Menschen wissen. Daher werden in diesem neuen Großbritannien, das Cannabis akzeptiert, diejenigen, die es verwenden, diejenigen sein, die es als das verstehen, was es ist. Sie werden nicht mehr das Gefühl haben, etwas zu konsumieren, das illegal und “knallhart” ist.
Dieses neue Vereinigte Königreich, das wir in diesem Artikel geschaffen haben, mag Jahrzehnte, vielleicht sogar Jahrhunderte entfernt erscheinen. Eine vollständige Legalisierung des Kiffens in Großbritannien ist in naher Zukunft nicht zu erwarten. Es gibt jedoch deutliche Anzeichen für eine Verbesserung, und das ist etwas, woran wir uns alle festhalten können. Indem wir uns eine Vorstellung von der Cannabis akzeptierenden Welt machen, in der wir leben wollen, sind wir darauf vorbereitet, wenn es eines Tages unweigerlich so weit ist. Sie müssen einfach nur abwarten.
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